Missverständnisse sind häufiger Konfliktursache als Böswilligkeit

90% aller Konflikte haben als Ursache ein Missverständnis. Viele Konflikte in Unternehmen, Organisationen oder überall dort, wo Menschen gemeinsam handeln, sind Stellvertreter-Kriege. Nehmen wir einfach das Beispiel des Außendienstleiters und des Innendienstleiters, die in vielen Fällen ernsthafte Konflikte haben.
Dass sie von der Struktur her meist konfliktär aufgestellt sind, haben die beiden nicht zu verantworten. Dass sie diesen Interessenkonflikt von der Sachebene, aber früher oder später auf die persönliche Ebene ziehen, verantworten sie schon. Jeder für sich selbst. Beide arbeiten für das Wohl desselben Ganzen. Und das kann nur das Unternehmen in seiner Gesamtheit sein und nicht einzelne Abteilungen. Beide sollten also zumindest gemeinsame übergeordnete Ziele haben.
Irgendwann hat es begonnen, höchstwahrscheinlich mit einem Missverständnis, einer Kleinigkeit. Man hat nicht darüber geredet und es hat sich wiederholt. Man geht aber erst dann in die Auseinandersetzung, wenn die Emotionen da sind. Auch das wiederholt sich. Der Konflikt verschärft sich, hat sich längst auf beide Teams übertragen. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis Böswilligkeit ins Spiel kommt.
Böswilligkeit steht sehr selten am Anfang eines Konfliktes, meist ist es “nur” ein Missverständnis. Ein Missverständnis, über das man nie gesprochen hat, das nie aufgeklärt wurde, weil man Absicht oder gar Böswilligkeit von vornherein unterstellte.
Böswilligkeit kostet Kraft. Beide Parteien und das Ganze, für dessen Wohl und Wachstum beide angetreten sind, verlieren Energie. Viel Energie. Was können Sie tun? Wenn Sie jedem Konflikt erst mal ein mögliches Missverständnis unterstellen, haben Sie die Chance, dieses aufzuklären, bevor Böswilligkeit ins Spiel kommt.

Winner-Teams geben Missverständnissen keine Chance durch permanente Reflexion z. B. “Was hast du gesagt bzw. gemeint?”, “Was hab ich verstanden?”. Winner-Teams klären frühzeitig, was tatsächlich gemeint wurde und halten nicht automatisch das für richtig, von dem man glaubt, das es gemeint wurde.