Ein emotionales Commitment macht ein rationales erst tragfähig

Viele Strategien werden, kaum sind sie erarbeitet und verabschiedet, schon wieder hinterfragt, neu interpretiert und am Ende, noch bevor die Umsetzung so richtig angefangen hat, zerredet. Und das, obwohl mit einem Commitment “da haben wir uns alle commitet” gestartet wurde. Im Streitberg-Prozess unterscheiden wir zwischen einem emotionalen und einem rationalen Commitment. Das emotionale brauchen wir zuerst. Und das entsteht auf der Gefühlsebene.

Wenn sich in einer Gruppe, einem Team, das gemeinsam handelt oder gemeinsam handeln sollte, durch permanente Reflexion positive Bindung entwickelt hat, wenn die Gruppe auf diese Weise aus freien Stücken zusammengewachsen ist, dann hat sie dieses so überaus wichtige und wertvolle emotionale Commitment erreicht.
Jedes Team-Mitglied hat seinen Platz in der Gruppe gefunden, wird als die oder der akzeptiert, die sie oder er ist und lebt und arbeitet in einem geschützten Raum, in einem angstfreien vertrauensvollen Klima. Klingt irgendwie nach Utopie, zugegeben. Aber im Grunde genommen ist es ganz einfach. Im Streitberg-Prozess erleben wir das mit jeder Gruppe.
Irgendwann, sei es im dritten oder erst im neunten Monat, auch das hat es schon gegeben, schauen sich die Teammitglieder an, als hätten sie sich das erste Mal so richtig wahrgenommen. Vielleicht ist das auch so. Und dann kommen diese Aussagen: “Ich hätte nie gedacht, dass es so einfach geht”, “So wie wir jetzt unterwegs sind, schlägt uns keiner”, “Unsere Ziele schienen mir anfangs völlig überzogen, jetzt würde ich gerne die Latte noch höher legen”. Einverstanden. Hat ein Team diesen Punkt erreicht, ist es zum Winner-Team geworden.

Ein Winner-Team legt sich selbst die Latte höher. Aus Lust an der Leistung. Ein Winner-Team schöpft seine Kraft aus einem belastbaren emotionalen Commitment und baut darauf sein rationales auf.